Die TheaterWerkstatt 2021/22 von Haus Freudenberg präsentierte im Mai an insgesamt fünf Terminen ihre Interpretation der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht in der Gelderner Liebfrauenschule sowie im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer. Das rund 80-köpfige Team vor, auf und hinter der Bühne sorgte wieder einmal für eine grandiose Stimmung mit einem außergewöhnlichen Bühnenbild, maßgeschneiderten Kostümen und starken Rollen – allen voran Max Meyer als Mackie Messer.
„Zwei Jahre lang mussten wir warten, bis unsere TheaterWerkstatt aus ihrer Zwangspause wieder zu neuem Leben erwacht ist“, sagte Barbara Stephan, Geschäftsführerin der Haus Freudenberg GmbH dankbar, „erstmals haben die Schauspielerinnen und Schauspieler uns in die Brecht‘sche Welt entführt – eine Welt der menschlichen Schattenseiten, ohne gesellschaftlichen Zusammenhalt, in der jeder käuflich ist.“ Mit dem Ärzte-Song „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt“, trafen die Musiker der hauseigenen Band den Nerv der Zeit und berührten das Publikum.
Von der Klimakatastrophe über Krieg, Ausbeute, Macht, Geld, menschliche Abgründe und die Sehnsucht nach Geborgenheit eines jeden Einzelnen ließ diese außergewöhnliche „Dreigroschenoper“ kein Tabu unausgesprochen. Gut, dass am Ende doch noch Gnade vor Recht stand. Mit stehenden Ovationen belohnte das Publikum dieses großartige Spektakel rund um die beiden Gauner Macheath und Peachum im 18. Jahrhundert auf den Straßen Londons – und die Glanzleistung von Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks.